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Zukunftstechnologie statt nur Trend

Die Alltagstauglichkeit hat Augmented Reality (AR) schon vor Jahren erreicht: Man denke nur an Hasenohren oder Make-up Fotofilter auf Instagram, Snapchat und co. Mithilfe von AR können also digitale Objekte in die reale Welt eingefügt werden – eine nette Spielerei oder kann mehr dahinterstecken? Wir denken es ist eine Technologie, die es wert ist für den Retail zu prüfen und tüfteln gerne für unsere Kund:innen passende AR-Konzepte aus und erstellen maßgeschneiderte AR-Experiences.

Der Realismus von AR-Elementen hat sich im Laufe der letzten Jahre stark weiterentwickelt – die neuen Möglichkeiten scheinen nun auch für den Alltagseinsatz im Einzelhandel bereit zu sein. Mit den Worten des Pioniers Snapchat: „It’s time for an Augmentality Shift“. Die neuen Möglichkeiten lösen auch bei Konsument:innen Faszination aus: Laut einer Google-Studie sind zwei Drittel an der Nutzung von AR interessiert, um sie beim Einkauf zu unterstützen. Laut einer Ipsos-Studie ist Shopping sogar die Nutzungsmotivation Nummer 1, wenn es um AR geht.

Die Vorteile liegen auf der Hand

Die Potenziale von Augmented Reality in verschiedenen Bereichen von Kundenzufriedenheit und Barrierefreiheit über Promotion und Customer Engagement bis zur Stärkung von Brand Value liegen auf der Hand.

AR kann Umständliches einfach machen – wie etwa das Anprobieren dutzender Kleidungsstücke, ohne zwischen Umkleidekabine und Verkaufsbereich hin- und herwechseln zu müssen. Sie kann zusätzliche Informationen, die für die Kaufentscheidung nützlich sind, einblenden, bei der Produktsuche die Navigation durch Geschäfte vereinfachen und nicht zuletzt Konsument:innen unterhalten, involvieren und langfristig binden. Von clever eingesetzter AR-Technologie können somit nahezu alle Handelsunternehmen profitieren, sowohl online als auch stationär.

Die vielseitigen Anwendungen von AR für stationären und Online-Handel

1. Interaktive Produktkataloge, Flugblätter und Promos

Ein Produktkatalog mit AR-Unterstützung ermöglicht es, interaktive 3D-Modelle oder Animationen der abgebildeten Produkte zu betrachten. Die IKEA Place App hilft etwa, bereits im Vorhinein einzuschätzen, welche Möbelstücke am besten in die eigene Wohnung passen: Mithilfe von AR können digitale 3D-Modelle der Produkte je nach Belieben in der realen Umgebung platziert werden, was das Einrichten für die Kund:innen deutlich vereinfachen kann. Amazon bietet für viele seiner Möbel ein ähnliches AR-Service an. Auch MAXFIVE erstellt für seine Kund:innen interaktive Produktkataloge, Flugblätter und Promos mit verschiedensten AR-Elementen, die Produkte zum Leben erwecken.

2. Anprobieren und Ausprobieren im Online-Handel

Firmen wie Zara und Nike konnten bereits mit Prototypen für AR-Systeme punkten, die es Kund:innen mithilfe ihrer Handykamera ermöglichten, Kleidungsstücke am eigenen virtuellen Avatar anzuprobieren.

Unternehmen wie New Balance und Gucci kooperierten für Anwendungen dieser Art sogar mit Snapchat und Instagram selbst, um eigene Fotofilter mit anprobierbaren Schuhen, Hüten und Brillen in die Social-Media-Apps zu integrieren. Wem gefällt, was er sieht, kann per Link direkt von Snapchat oder Instagram auf die Shopping-Seite der jeweiligen Marke zugreifen. Marken wie Dior bieten AR-Services dieser Art auch in der eigenen App an.

Abseits der Modebranche hat z.B. L’Oreal AR-Services etabliert, die es Kund:innen ermöglichen, live an ihrem eigenen Bild verschiedene Make-up-Arten und Haarfarben auszuprobieren.

3. Anprobieren und Ausprobieren im stationären Handel

Dabei ist jedoch nicht auf den stationären Handel zu vergessen, denn laut einer Google-Studie erledigen Gen Y und Gen Z jeweils mehr als ein Drittel ihrer Einkäufe vor Ort im klassischen Geschäft. Auch im stationären Handel kann AR den Einkauf vereinfachen: mithilfe von sogenannten „AR-Spiegeln“, deren Technologie ebenfalls große Sprünge gemacht hat. Dabei handelt es sich um statische Screens mit inkludierter Kamera in den Filialen, vor die sich Kund:innen stellen und Kleidung an ihrem virtuellen Abbild anprobieren können. Nike und Tommy Hilfiger haben AR-Spiegel dieser Art im Laufe des letzten Jahres getestet.

Warum die genannten AR-Services aktuell hauptsächlich noch auf Schuhe, Hüte und andere Accessoires beschränkt sind, ist mit dem technischen Stand zu erklären: Dieser hat sich zwar enorm verbessert, die genaue Passform von Kleidungsstücken lässt sich per AR jedoch noch nicht perfekt wiedergeben. „Noch“ ist hier jedoch das zentrale Wort, denn die Technologie entwickelt sich laufend weiter. Was AR-Spiegel jedoch auf jeden Fall bieten, ist starkes Customer Engagement durch ihre Interaktivität und ihre Neuheit.

4. Barrierefreier Einkauf und einfache Navigation

Wer sucht, der findet – per AR. Einzelhändler wie der US-Baumarkt Lowe’s testeten ein App-basiertes Navigationssystem an, das Kunden per AR hilft, ihren Weg durch das Geschäft und zu bestimmten Produktreihen zu finden. Kund:innen nehmen ihre Position per Smartphone-Kamera auf, das Navigationssystem erscheint als Overlay auf ihrem Bildschirm und zeigt ihnen den Weg zum gewünschten Produkt. Für Menschen mit Sehbehinderungen können Sprachausgaben für die Produktsuche etabliert werden – jeweils in unterschiedlichen Sprachen.

5. Playful Stores mit AR

Wenn AR-Services noch nicht dafür bereit sind, die Umkleidekabine komplett zu ersetzen, kann ihr Nutzen im stationären Handel stattdessen in anderen Anwendungsarten gefunden werden: Im Experiential Retail bzw. im Playful Store, die Kund:innen einzigartige Erlebnisse bieten, wie sie der Online-Handel nicht hat.

Nike hat seine AR-Spiegel in New York etwa gamifiziert: im Rahmen eines Minispiels können nicht nur Produkte ausprobiert, sondern auch Rabatte verdient werden. Dieser Spiel-Prototyp stellte sich als so beliebt heraus, dass es zu langen Schlangen im Geschäft führte – eine Loyalty-Kampagne, die ihrem Namen gerecht wird. Tommy Hilfigers AR-Experience fügt dem eigenen Bild farbenfrohe, animierte Effekte hinzu.

Diese positiven Erlebnisse und Assoziationen helfen nicht nur beim kurzfristigen Consumer Engagement, sondern auch bei der langfristigen Markenbindung. Und nicht zuletzt werden AR-Experiences gerne auf Social Media geteilt. Laut einer Snapchat-Studie würden ein Drittel der amerikanischen Konsument:innen einen Umweg machen, um ein Geschäft mit spannenden AR-Angeboten zu besuchen.

6. Experiential Retail auch für zuhause

Auch auf kleinerer Ebene, die keine eigenen AR-Spiegel erfordert, lässt sich Konsument:innen mit Augmented Reality einiges bieten. Lego ermöglicht es z.B., für selbstgebaute Automodelle per Smartphone virtuelle Rennstrecken zu erschaffen. Die eigenen Modelle werden dafür per Handykamera gescannt und dann in die virtuelle Strecke auf dem Bildschirm eingefügt.

Auch kleine AR-Gesten können Faszination und positive Assoziationen hervorrufen: z.B. eine Weihnachtskarte, die beim Scan mit der Handykamera eine kleine digitale Projektion am Handybildschirm abspielt, wie unsere MAXFIVE Weihnachtskarten mit AR-Experience ;).

Fazit

Die Einsatzmöglichkeiten von Augmented Reality im Handel sind vielseitig. Durch die Integration digitaler Objekte in die reale Welt ermöglicht AR eine spannendere, einfachere und interaktivere Shopping-Erfahrung: von 3D-Produktkatalogen über digitale Kleidungsanprobe bis zu gamifizierten „Playful Stores“ und kleinen AR-Experiences für zuhause. AR kann nicht nur kurzfristige Verkaufsimpulse schaffen, sondern nachhaltig die Kundenzufriedenheit erhöhen und die Markenbindung stärken.

MAXFIVE berät zu allen AR-Fragen vom Design der User Journey bis zur finalen Ausspielung und kreiert auch selbst faszinierenden Content für Kund:innen. Da kann der „Augmentality Shift“ auch im Handel kommen!