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Zur besseren Vorstellung sollen ein paar Beispiele zu Beginn zeigen, welche Welten sich durch das Metaverse künftig eröffnen können:

  • Auf einmal kann man sich mit Freunden verabreden, die leider weit weg sind. Vielleicht leben sie ja gerade in Amerika oder Australien. Einfach im Metaverse verabreden und plötzlich gehen die Avatare zusammen spazieren und man hat gemeinsam eine tolle Zeit.

 

  • Stell dir vor, du hast für das Konzert deiner Lieblings-Band kein Ticket mehr bekommen und kannst trotzdem dabei sein. Richtig mittendrin, live in 3D und nicht nur auf einem Bildschirm.

 

  • In der digitalen Welt „The Sandbox“ kann man bereits mit Grundstücken handeln, je nach Größe kosten sie mehrere Hunderttausend Euro. Ein Grundstück neben Snoop Dogg ist zum Beispiel besonders beliebt.

Was unterscheidet das Metaverse vom bisher bekannten Cyberspace?

Begonnen hat alles mit dem Internet 1.0., als wir nur mittels PC Bildschirm konsumiert haben. Wir sind auf Webseiten gesurft und haben uns zum Beispiel Kontaktdaten herausgesucht. Weiter ging es mit dem Web 2.0 – Social Media und Mobile Using von Facebook, Amazon, Google & Co. Neben dem PC gewann das Smartphone immer mehr an Relevanz und ermöglichte Dinge wie Einkaufen, mit Freunden in Kontakt treten und nach dem Rezept fürs Abendessen suchen in jeder Lebenslage. Und jetzt kommt mit dem Metaverse das sogenannte Web 3.0: Wir werden Teil des Internets, wir sind MITTENDRIN im Internet.

Am besten beschreiben lässt sich das Metaverse vielleicht als die Summe verschiedener miteinander verbundener virtueller Welten, von denen es bereits viele verschiedene gibt. Es kann als Erweiterung unseres menschlichen Lebensraums betrachtet werden, denn im Gegensatz zu Videospielen, in denen man in die Rolle eines Charakters schlüpft, agierst man im Metaverse mithilfe eines ganz persönlichen Avatars. Er kann interagieren, einkaufen, spielen und sogar arbeiten. Es ist sozusagen digitalisierte Realität!

Merkmale des Metaverse auf einen Blick

  • Das Metaverse scheint ein Tor zu öffnen, das direkt in die Zukunft führt. Die technologischen Entwicklungen, die hinter den neuen virtuellen Welten stehen, haben einen völlig neuen Blick auf das Thema Digitalisierung ermöglicht. Einen wichtigen Schritt ins Metaverse stellt die Entwicklung von AR und VR dar. Die neuen Technologien machen es möglich, sich im virtuellen Raum frei zu bewegen und ihn mit allen Sinnen zu erfahren, anstatt nur über Bildschirm und Kopfhörer partizipieren zu können. Von der virtuellen Realität ist es nur noch ein kleiner Sprung in ein Metaverse, in dem alles möglich zu sein scheint.

 

  • Das Metaverse ist dezentral. Jeder kann neue Welten und Räume erschaffen, jeder kann mit seinem Avatar selbst entscheiden, in welche Welt, in welchen Raum, in welche Umgebung, in welche soziale Interaktion er sich begibt und mit welchen anderen Menschen oder Avataren er sich trifft.

 

  • Das Metaverse kann niemals beendet oder pausiert werden. Es läuft immer weiter.

 

  • Es ist live. Zwar laufen im Metaverse, wie auch in der realen Welt, zeitlich begrenzte Events ab. Das Metaverse als Ganzes findet jedoch in Echtzeit statt.

 

  • Es gibt keine Obergrenze für die Teilnehmerzahl.

 

  • Das Metaverse hat seine eigene Wirtschaft. Firmen und Individuen können investieren, kaufen, verkaufen und für Arbeit innerhalb des Metaverse bezahlt werden. Dabei dienen Kryptowährungen als Geld.

Derzeit entstehen überall kleinere und größere digitale Welten. Die Bekanntesten sind aktuell Decentraland, The Sandbox, Roblox, Fortnite, Axie Infinity, Metahero, Bloktopia, My Neighbor Alice, Star Atlas und Upland.

Mark Zuckerberg und das Metaverse

Im Gegensatz zu der weitverbreiteten Meinung, das Metaversum sei von Meta – dem Unternehmen von Mark Zuckerberg – erfunden worden, kursiert der Begriff bereits seit 1991 als ihn Neal Stephenson in seinem Science-Fiction-Roman „Snow Crash“ verwendete. Mark Zuckerberg ist allerdings einer der größten Verfechter des Metaverse, der für die Entwicklung bereits mehrere Milliarden Dollar investiert hat. Sein Ziel ist es, den virtuellen Raum als Treffpunkt, Arbeitsplatz, Erholungsraum und noch vieles mehr zu realisieren. Geht es nach Mark Zuckerberg, surfen wir in Zukunft nicht mehr mit dem Handy oder Computer auf Facebook und Co, sondern nutzen stattdessen Virtual Reality Brillen um in die virtuellen Welten des Metaverse einzutauchen. Wir von MAXFIVE nutzen diese Technologie für zb virtuelle Mitarbeiter:innen Trainings für den Filialbetrieb.

Der Handel als Metaverse-Hoffnung

Ein wichtiger Hoffnungsträger für die Zukunft des Metaverse ist der Handel, der sich hier neue E-Commerce-Kanäle erschließen könnte. Große Handelsketten machen bereits die ersten Schritte ins Metaverse, um neue Vertriebskanäle zu erproben.

  • Allen voran betreiben die beiden Konkurrenten Nike und Adidas ihre Metaverse-Strategien. Nike hat im vergangenen Herbst die 3D-Welt „Nikeland“ gestartet, die dem realen Nike-Headquarter nachgebildet ist. Fans von Sport und Fashion werden hier im digitalen Raum vereint. Es finden digitale Sportveranstaltungen statt und man kann virtuell Nike-Produkte kaufen. Adidas kooperiert hingegen mit der Plattform „The Sandbox“ und will hier ebenfalls seine eigene Erlebniswelt „Adiverse“ entstehen lassen.

 

 

  • Kaufland hat im Januar in der Spielewelt „Animal Crossing“ eine Insel namens „Kaufisland“ eröffnet, auf der das Unternehmen über die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens informieren wird. Nutzer erfahren, wo die Lebensmittel herkommen oder was mit abgegebenen Pfandflaschen passiert.

 

  • Auch H&M ist auf „Animal Crossing“ vertreten: Auf der Insel „Looop“ wird das gleichnamige Kleidungsrecycling-System der Modekette ­vorgestellt. Außerdem hat H&M im vergangenen Herbst in 3 Filialen in Hamburg und Berlin Scanner getestet, mit deren Hilfe die Kunden Avatare mit ihren genauen Maßen erstellen konnten. Anschließend konnten sie ihren neuen digitalen Zwillingen Mode aus der „No Fear To Try“-­Kollektion anziehen und sie in einer App um 360 Grad drehen, um einen Rundumblick zu bekommen.

 

  • Fashion Brands entdecken das Metaverse auch als virtuellen Showroom. Im März 2022 fand auf der Plattform „Decentraland“ die erste „Metaverse Fashion Week“ mit 70 Shows von Marken wie Tommy Hilfiger und Etro Mehr als 100 000 Gäste besuchten digitale Stores, feierten virtuelle Partys und nahmen an NFT-Drops teil.

 

  • Konkurrent Zalando hat das Schweizer Bodyscan-Start-up Fision übernommen und will bald eine App präsentieren, über die man den eigenen Körper exakt vermessen und ebenfalls seinen ganz persönlichen Avatar erstellen kann, der dann die Kleidung digital anprobiert. Dabei ist die Reduzierung der Retourenquote aufgrund nicht passender Kleidungsstücke das erklärte Ziel.

Wie geht’s weiter mit dem Metaverse?

Um aber Kunden dauerhaft ins Metaverse zu ziehen, müssen noch einige Probleme gelöst werden. Das erste und vielleicht Größe ist die Hardware. Aktuell sind die Virtual Reality Brillen noch groß, klobig und können nur für wenige Stunden betrieben werden. Und auch die Grafik ist nicht realistisch genug, um nachhaltig zu begeistern.

Branchenkenner sind aber überzeugt: Das Metaverse wird kommen, weil die großen Techfirmen wie Meta, Microsoft oder Sony bereits auf das Metaverse setzen. Breitenwirksam durchsetzen wird sich Metaverse dann, wenn wirklich alle großen Internetunternehmen an einem Strang ziehen. Und dabei fehlen noch zwei wichtige Namen: Apple und Google. Beide Firmen arbeiten an eigenen Augmented-Reality-Headsets. Diese projizieren nicht komplett virtuelle Welten direkt aufs Auge, sondern reichern vielmehr die reale Welt mit virtuellen Elementen wie etwa Wegbeschreibungen an (auch Mixed Reality genannt).