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Innovationen im Unternehmen

02. Februar 2022, Maxfive

Ob Inkubator, Innovationslabor oder Hub; heutzutage haben viele große Unternehmen sich dem Thema Innovation gewidmet. Denn ohne Innovation keine Zukunft.

Thema:

Digitalisierung
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Ideen
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Zukunft

In einer Zeit, in der sich ständig alles bewegt und verändert, braucht es diese Neuerungen, um am Puls der Zeit zu bleiben und Kunden ein attraktives Einkaufserlebnis mit Mehrwert zu bieten. Doch Innovation kann vieles bedeuten und steht heute für eine Fülle an Dienstleistungen und Aufgaben. Viel heiße Luft oder zukunftsträchtige Entwicklung? Wir blicken konkret auf Retail und Co und schauen, was sich in der Welt der Kreativen und Innovativen von morgen alles so tut.

Innovate me!

Laut Global Innovation Index, der die innovativsten Länder bewertet, steht die Schweiz auf Platz 1 der innovativsten Wirtschaften, gefolgt von Schweden, Amerika und Großbritannien. Österreich rangiert, nur auf Europa geschaut, auf Platz 11 von 39. Gerade in den Ländern, die hier an der Spitze sind, gibt es viele Unternehmen, die auf Innovationen setzen und dies konkret auch durch interne Maßnahmen vorantreiben.

Daher erfreuen sich so genannte Innovationslabore seit geraumer Zeit einer großen Beliebtheit. Innovation Labs sind unternehmenseigene Brutstätten, die kreative Räume schaffen, um neue Ideen auszuprobieren und Trends zu erforschen. So wird an neuen Produkt- und Serviceideen sowie neuen Geschäftsmodellen gearbeitet, um das Leistungsportfolio des Unternehmens zu steigern. Es werden für die jeweiligen Unternehmen Strategien entwickelt, die aus einer innovativen Idee ein ernsthaftes Projekt werden lassen, dass man dann im besten Falle direkt im Store umsetzen kann.

Innovationsfähigkeit und -tätigkeit sind für Unternehmen sehr wichtig, um auf dem sich ständig wechselnden Markt bestehen zu können. In vielen Branchen reicht die Weiterentwicklung eines Produkts nicht mehr aus, um künftig erfolgreich zu bleiben. Es müssen komplett neue Wege, Ideen und Strukturen gefunden werden, um auch in Zukunft mithalten zu können. Dies erfordert jedoch kreatives Denken und einen offenen, freien Raum dafür. Oft sind aber die Unternehmensstrukturen hinderlich für solche Prozesse, weshalb Innovationslabore meistens ausgegliedert sind. Dies schafft einen geschützten Raum und eine kollaborative Arbeitsumgebung, um kreative Prozesse zu ermöglichen. Das Unternehmen selbst profitiert daher auch maßgeblich von den Erkenntnissen und Erfahrungen, die hier entstehen.

Fest steht: Das Innovationsfieber ist ausgebrochen.

Innovationslabore haben sich längst in der Praxis etabliert und werden auch zukünftig eine immer wichtigere Rolle im Innovationsprozess spielen. Denn sie bieten eine ideale Lösung für Unternehmen, radikale Innovationen abseits des Tagesgeschäfts zu erforschen. So kann man neue Ideen schnell und effizient auf Wirtschaftlichkeit, Problemlösungspotentiale und Umsetzbarkeit prüfen und gegebenenfalls weiterentwickeln. Für Unternehmen bedeutet dies mehr Effizienz, denn dieser Prozess hilft bei der schnellen Entwicklung von Produkten, Konzepten und Werbung. So kann das Unternehmensportfolio ausgebaut werden. Innovationslabore sind also Innovationstreiber für das gesamte Unternehmen. Der steigende Erfolg solcher Innovationslabore schlägt sich auch in den Zahlen nieder: fast zwei Drittel der DAX 30-Konzerne betreiben bereits Ideenlabore oder bauen diese auf.

Retail der Zukunft

Der US-amerikanische Retail Riese Walmart hat ein Innovationslabor aufgebaut, welches dem Konzern helfen soll in der in der zunehmend digitalen Welt wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Labor bietet eine Spielwiese, auf der verschiedene Innovationen getestet werden können. Mit dem Ziel Ideen zu finden, die das Walmart-Einkaufserlebnis nahtloser machen, online wie auch im Laden.

Der Walmart Markt in Levittown, New York, hat sich zum Beispiel in so eine innovative Spielwiese verwandelt, wo die Kunden direkt im Store bereits einige der Innovationen ausprobieren können, ohne dass sie es wissen. In Form eines Tech-Inkubator Stores der mit Kameras, interaktiven Displays und einem riesigen Datenzentrum ausgestattet ist, wird anhand Künstlicher Intelligenz der Einzelhandelsmarkt der Zukunft erforscht, im Science-Fiction Stil. Viele Sensoren, Kameras und Prozessoren sammeln Informationen über das Geschehen im Laden in Echtzeit.

Denn der ganze Store ist mit Technik ausgestattet, um den Konsumenten ein besseres Einkaufserlebnis zu ermöglichen. Hier wird ein einzigartiges Einkaufserlebnis entwickelt, um die Möglichkeiten von künstlicher Intelligent zu erforschen und den Einfluss auf das Einkaufserlebnis. Der Store heißt daher auch „Intelligent Retail Lab“- kurz „IRL“ genannt. Während die Anwendung von KI im E-Commerce mittlerweile zum Standard gehört, gibt es bislang wenig Kontaktpunkte damit in den Läden selbst. Genau das will das IRL erforschen.

Denn durch das Testen neuer, innovativer Ideen in einem realen Geschäft mit über 30.000 Artikeln kann mehr und schneller über das Geschäft und die Kunden erfahren werden.

Die Technik im Lab von Walmart funktioniert so, dass durch eine Kombination aus Kameras und Echtzeit-Analysen automatisch Benachrichtigungen an interne Apps ausgelöst werden, wenn z.B. Produkte nicht mehr vorrätig sind. Die App gibt den Mitarbeitern Bescheid, wann sie die Vorräte auffüllen müssen. Das heißt, dass durch KI automatisch erkannt wird, wann ein Produkt im Regal leer ist und Nachschub geliefert werden muss. Für den Kunden heißt das nie mehr frustriertes Rumstehen vor einem leeren Regal. Durch solche innovativen Lösungen kann der Ablauf im Store auch viel effizienter abgewickelt werden. Mitarbeiter müssen nicht mehr ständig den Laden durchkämmen, um zu schauen welche Produkte im Regal ersetzt werden müssen.

Mit den Technologien werden reale, praktische Lösungen entwickelt, die das Einkaufserlebnis um einiges komfortabler machen. Denn so wird eine Rundumbetreuung garantiert und sichergestellt, dass vom Produktbestand, bis zur Verfügbarkeit der Einkaufswägen und der Öffnung genügender Kassen, alles reibungslos abgewickelt wird.

Dies zeigt auch die immer stärker werdende Rolle von KI in unserem Leben und auch die Vielzahl an Synergien, die dadurch geschaffen werden können. Denn die Fülle an Informationen, die im IRL gesammelt werden, wird kombiniert mit Walmart‘s langjähriger Erfahrung im Betrieb von Filialen – und dieser Mix lässt innovative und kundenorientierte Erlebnisse entstehen.

Um gleich in Amerika zu bleiben: Auch Coca-Cola entwickelt neue Lebensmittel- und Getränkeinnovationen in seinem Hauptsitz in Atlanta. Das KOlab ist das Innovationslabor von Coca-Cola. Hier wird an neuen Wegen der Kundenansprache geforscht. Hier wird der Kunde in den Mittelpunkt gestellt und dient als Forschungseinheit sozusagen.

Kunden können zum Beispiel einen „Digital Immersion Room“ nutzen, um Kundeneinkaufserlebnisse mit Virtual Reality nachzuerleben. Kunden werden neue Merchandising-Lösungen gezeigt und Coca-Cola-Produkte in ihrer Ladenumgebung visualisiert. Lebensmittelhändler können so sehen, wie die Kunden bestimmte Getränke im Regal entdecken, und ein Restaurantbetreiber kann erfahren, wie die Gäste mit einer neuen Kühlbox oder einem digitalen Menübrett interagieren werden. Das Labor gibt Coca-Cola die Möglichkeit Beziehungen zu seinen Restaurant- und Einzelhandelskunden aufzubauen kann, um neue Ideen zu entdecken. So werden Innovationen und gemeinschaftliche Lösungen entwickelt, die auf aktuelle Trends reagieren und die Kunden der Zukunft im Blick haben.

Und auch die schwedische Möbelhauskette IKEA versucht durch Innovationen seinen Kunden einen besseren Alltag zu verschaffen. Auch hier will man Innovationen vorantreiben, denn Innovation ist eine der Kernkompetenzen von IKEA, wie man anhand der Produktentwicklung und der Gestaltung der Ladengeschäfte sehen kann. Da wundert es nicht, dass IKEA sich in Kopenhagen in einem alten Fischerhaus, mit einem coolen Innovationslabor zusammengetan hat – dem SPACE 10. In diesem Forschungs- und Designlabor wird nach besseren und nachhaltigeren Lebensweisen geforscht – mit und für die Marke IKEA. Große gesellschaftliche Herausforderungen wie Urbanisierung, Ressourcenknappheit, Klimawandel, Ernährungssicherheit oder Einsamkeit bilden die Grundlage für die Forschung und sind Themen, mit denen sich IKEA intensiv befasst.

In Zusammenarbeit mit Experten, Designern, Architekten und Künstlern aus der ganzen Welt wird an mögliche Lösungen für diese Herausforderungen getüftelt die idealerweise dann in sinnvolle Produkte oder Dienstleistungen verwandelt werden. Das ist wichtig, denn als global agierendes Unternehmen muss IKEA an die verschiedenen Arten denken, wie Menschen auf der ganzen Welt wohnen und leben. Diese Forschungsarbeit dient quasi als Wegweiser in die Zukunft. So wurde beispielsweise bereits an Projekten gearbeitet wie der Solarenergie, die den Zugang zu sauberer Energie demokratisieren sollte, bis hin zu einem Projekt über die Zukunft des Essens – wodurch ein Kochbuch entstanden ist, das „Future Food Today“.

Innovation auf österreichisch

Doch man muss gar nicht so weit blicken, um Innovationen zu finden. Auch hier in Österreich forschen viele Unternehmen und haben eigene Innovationsstätten. Zum Beispiel im Agro Innovation Lab. Dies ist die Innovationsplattform des Raiffeisen Warenverbunds und versteht sich als Trendscout, Beschleuniger, Ansprechpartner, Netzwerker, kreative Denker, Wissensträger, Partner und Vermittler. Das Lab hat sich das Ziel gesetzt, die Zukunft der Landwirtschaft aktiv mitzugestalten und die zentrale Anlaufstelle für agrarische Innovation der Zukunft zu sein. Hier werden zum Beispiel neue Technologien und Strategien gefördert, die ressourcenschonend agieren und auch das Leben der Landwirte, und dadurch auch das der Konsumenten, zu erleichtern. Hier wird also traditionelles landwirtschaftliches Fachwissen kombiniert mit Digitalisierung, um so eine Vernetzung zu schaffen und Raum für Innovationen zu bieten.

Es führt also kein Weg an Innovation und Digitalisierung vorbei. Um am Puls der Zeit zu sein und ganz vorne mitbestimmen zu dürfen, bieten Innovationslabore eine tolle Möglichkeit, abseits des Tagesgeschäftes zu forschen und zu entwickeln und so die Zukunft ein stückweit mitzugestalten.

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