Aber nicht immer muss man recyceln, was kaputt gegangen ist. Schöffel, ein deutscher Sportartikelhersteller, betreibt zum Beispiel seit einiger Zeit eine Service Factory. Dorthin können Kunden beschädigte Kleidung schicken, für 40 bis 60 Euro wird sie repariert. Die amerikanische Sportmarke Patagonia bietet sogar Anleitungen, wie man Kleidung selbst flicken kann und stellt auch einen eigenen Marktplatz für gebrauchte Ware zur Verfügung. Dass beides funktioniert, liegt auch daran, dass sowohl Schöffel als auch Patagonia in einem eher hohen Preissegment angesiedelt sind – und Kunden wissen, dass Qualität, wenn auch gebraucht, ihren Preis hat. Das zeigt sich beispielsweise auch immer wieder auf der österreichischen Online-Plattform willhaben, wo Designerstücke von Louis Vuitton oder Burberry vor allem vor Weihnachten hoch gehandelt werden. In einer Studie der Verkaufsplattform, die allerdings nicht repräsentativ ist, gab jeder Zweite an, er könne sich vorstellen, Secondhandprodukte zu verschenken. Fast 90 Prozent hätten sogar bereits selbst etwas Gebrauchtes erhalten und sich darüber gefreut.